Kommunalwahl-Spezial bei REMARKS
Schweigen im Krefelder Klärwerk – Politik ohne Antworten
Die Rheinische Post beschreibt es treffend:
„Es gab einen Moment, da herrschte absolute Stille.“
Moderator Martin Röse fragte die OB-Kandidaten im Klärwerk Uerdingen, wie man das Haushaltsloch von 130 Millionen Euro schließen wolle – ohne Bürger und Unternehmen stärker zu belasten.
Die Antwort? Schweigen.
Und genau das ist das Problem. Unsere Politik hat keine Lösungen. Weil sie das Einmaleins des Managements nicht kennt. Dabei gibt es erprobte Ansätze. Lean-Administration zum Beispiel: Mehr Leistung, weniger Kosten – ohne Menschen zu entlassen. In der Wirtschaft längst Standard, in der Verwaltung immer noch Fremdwort.
Als ich die Kandidaten darauf ansprach, waren die Reaktionen von Unkenntnis geprägt. Frank Meyer meinte, bei Feuerwehr oder Kitas könne man nicht sparen. Genau da liegt der Irrtum: Lean entlässt keine Menschen – es entlastet sie. Und das funktioniert überall – bei Kitas, Feuerwehr, Krankenhäusern und erst recht in der Verwaltung. Solange Kandidaten das nicht verstehen, bleiben ihre Rezepte dieselben: Steuern erhöhen oder Leistungen kürzen. Das ist zu wenig für eine Stadt mit 1,3 Milliarden Euro Schulden.
👉 Mein Tipp an die Redaktionen: Grundsätzlich sind Formate wie diese Podiumsdiskussion wichtig, weil sie Bürger und Politik zusammenbringen. Aber wenn man den Bürgern wirklich eine Stimme geben will, braucht es mehr: ein Format, das nicht nur Fragen zulässt, sondern auch Raum für Nachfragen und Präzisierung gibt. Oft ist ein Bürger im Rampenlicht überfordert – sei es durch Zeitdruck oder weil die Frage nicht auf den Punkt gebracht werden konnte. Hier sollte der Redakteur die Rolle des Anwalts des Bürgers einnehmen und offene Punkte nachhaken.
„Krefeld – eigentlich schön hier.“
🎥 In meinem Video gibt es dazu meinen persönlichen Kommentar:
Liebe Grüße,
Ihr
Mark Jopp