Was Medienhäuser vom Handel lernen können.
In der heutigen Zeit ist die Lieferfähigkeit eines Unternehmens ein entscheidender Faktor, jedoch nicht nur, weil Kunden das Produkt schnell benötigen, sondern weil sie es auch schnell haben wollen. Dieser Unterschied ist essenziell.
Ein persönliches Erlebnis verdeutlicht das: Ich habe um 18:30 Uhr bei Coolblue eine Waschmaschine bestellt. Um 10:30 Uhr am Folgetag war diese angeliefert und angeschlossen. WOW. In diesem Zeitraum bekam ich zwei „Customer-Care-Mails“, die mir einen immer genaueren Lieferzeitpunkt mitteilten. Bestelle ich heute früh eine Zeitung, ist der frühestmögliche Lieferzeitpunkt übermorgen. Verwunderlich, weil der Bestellprozess und Produktion, also vom Online-Abo-Shop bis zur Versandanlage, in den Verlagen durchgehend digitalisiert ist.
Gleiches gilt für eine Adressänderung, die ich in der toll gemachten APP des Verlages vorgenommen habe. Die App ist leistungsstark, gut zu bedienen und sieht auch gut aus. Eine Adressänderung ist erst nach zwei Tagen wirksam. Mir geht es nicht um diesen einen Geschäftsvorfall, der zunehmend Bedeutung verliert, sondern um das Bewusstsein schneller und sicherer Prozessabläufe insgesamt.
Noch eine Sache:
Mir ist aufgefallen, dass viele Medienhäuser die Bestellung einer Printzeitung in Ihren Online-Shops nicht mehr anbieten. Ich bin hin und hergerissen, wie ich das einschätzen soll. Ich verstehe einerseits die konsequente Fokussierung auf das Digitale, bin anderseits verunsichert, ob man das für den heutigen Geschäftserfolg noch bedeutsame Produkt der gedruckten Zeitung, nicht noch anbieten sollte?
Was meinen Sie dazu?
Liebe Grüße,
Ihr
Mark Jopp